Dem Kaiserhaus war der Nachweis zu erbringen, dass die ausgehandelten Bedingungen eingehalten werden.
So hatten die Direktoren dem Verein ständig Bericht zu erstatten.
Hieraus ein kleiner Ausschnitt:
Publikationen
Wie aus den Verträgen zu ersehen ist, waren gewisse Auflagen erteilt worden, die einzuhalten waren. Die Kontrolle erfolgte von Seiten des Vereins dadurch, dass ständig Berichte aus der Kolonie zu erstellen waren. So konnte Hamburg über die diplomatische Verbindung mit Brasilien die Einhaltungen nachweisen. Nachfolgend einige dieser Berichte:
Publicação no Kolonie Zeitung - Pg. 71 –4/5/1878-nr.18
S. Francisco Allen, die uns so viele Theilnahme in trüben Stunden bewiesen die erfreuliche Nachricht, dass das gelbe Fieber, Gott sei Dank, im Erlöschen ist; die einzelnen Fälle, die noch vorkommen, sind sehr gelinde und warden von den Aerzten nicht als gelbes Fieber angesehen. Gestorben sind in der Stadt 88 und in der Nähe der Stadt 10 Personen; Deutsche starben 11, und hinterliessen 3 Wittwen und 7 unmündige Kinder, weiter starben von einer deutschen Familie Vater und Mutter und hinterliessen zwei Kinder, eins von 6, das andere von 4 jahren; weiter verwittwete eine Deutsche, die mit einem Brasilianer verheirathet war, mit 4 lebenden Kindern, das älteste von 7 Jahren, und ausserdem wird eins erwartet. Da nur 50 Deutsche hier wohnten, so verbleiben jetz noch 39, wovon 10 auf die Hilfe ihrer Nebenmenschen angewiesen sind. Wier danken dem Herrn Dr. Knollmüller, der uns in der Noth beigestanden und trotz seiner körperlichen Schwäche täglich über 50 Kranke behandelte und das mit einer Uneigennützigkeit , die Menschenfreuden eigen ist, da wol nur von allen, die Herr Dr. Knollmüller behandelte, 5 Prozent ein mässiges Honorar zahlen können.
Wir sind weiter Dank schuldig dem Sklaven Antonio Naro, welcher so viele gute Dienste geleistet hat, dass es schwer wird, dieselben aufzuzählen. Antonio Naro verpflegte oft die Kranken gleichzeitig in 6 bis 8 Häusern, legte die Todten in den Sarg, besorgte die Bestattung (und grub häufig auch noch das Grab auf dem mit Leichen überfüllten Kirchhof, mit Hintansetzung seines Lebens) und das Alles that er nicht des Gewinnes wegen, sondern aus Christenliebe.
Da wir diesen Sklaven als einen Mann mit eblen Eigenschaften kennen lernten, so wollen wir versuchen, ob es durch die vereinigte Hilfe aller Deutschen in Brasilien glücken wird, ihm seine Freiheit zu verschaffen, da er haupsächlich seine Dienste Deutschen gewidmet hat. Wir haben die feste Zuversicht, dass unsere Landleute bei ihrer weltbekannten Antipathie gegen die Sklaverei uns hierin unterstützen warden. Joinville und Dona Franziska haben sehr viel für uns gethan, trotzdem warden wir auch dort eine Subskription herum geben lassen und so jeder nur einige 100 Reis zeichnet, wird e seine Summe geben. Wir wenden uns nicht allein an die Hausväter, sondern auch an die fröhliche Jugend, an Sänger und Turner, die Freiheit auf ihre Fahne geschrieben, wir bitten jede Dienerin, die vielleicht nur 6 bis 8 Milreis pro Monat verdient, auch ihr Schersflein (und wenn es noch so gering ist) beizutragen, da auch zwei ihrer Mitschwestern und Kameradinnen in der Todesstunde von diesem Sklaven verplflegt, desgleichen in ihr letztes Ruhebett gelegt und bestattet worden, welche Dienste um so höher angeschlagen warden müssen , da gerade der Umgang mit solchen Schwerkranken und namentlich mit Leichen von der äussersten Ansteckungs und Lebensgefahr begleitet war, so dass häufig auch für hohes Geld Niemand sonst zu solchen Dienstleistungen zu bewegen war, und öfters Gefahr war, dass die Leichen längere Zeit oder ganz unbeerdigt blieben, wenn Antonio Naro nicht aus edler Menschenliebe sich “gratis” dazu herbeigelassen hätte.
Dieser Sklave wird selbst mit einer Subskription in Joinville und Dona Franziska herumgehen; wir bitten aber, kein Geld an denselben abzugeben, sondern (vorläufig) zu zeichnen, damit, wenn allenfalls die nöthihe Summe nicht aufgebracht werden sollte. Sodann die Einkassirung unterbleiben kann.
Wir bitten alle Deutsche in Blumenau und Brusque in Santa Catarina und überhaupt in ganz Brasilien, uns in dem Bestreeben, diesen Antonio Naro aus der menschenunwürdigen Sklaverei loszukaufen und ihm die heiss ersehnte Freiheit zu verschaffen, nach Kräften zu unterstützen; ganz besonders aber bitten wir die deutschen Zeitungen und die Vorstände der Vereine, Zeichnungen zu veranstalten, (die Zeichnungen sind entweder an H. Dettmer oder an die Kolonie Zeitung gefälligst bekannt zu geben), damit wenn die Summe gezeichnet ist, wir um deren Einkassirung bitten können.
Die hiesigen Deutschen haben sehr gelitten, trotzdem wird jede arme Wittwe ihr Scherflein zu diesem Zweck beisteuern (davon sind wir überzeugt). Die erforderliche Summe wird circa 800$000 Rs. Sein; der genannte Sklave gehhört einer brasilianischen Wittwe.
In der Hoffnung, dass wir keine Fehlbitte thun, grüssen wir nach deutscher Sitte und wünschen frohe Gesundheit.
S.Francisco, 2 Mai, 1878.
Heinrich Dettmer
Louise König
Wwe. Emilie Samzelius
Wwe. Helena König
Bertha Levenhagen
Nikolaus Jürgens
Emil Luppatsch
Eduard Leuschner
Robert König
Johann Sämi
Liste der Spender:
Verzeichnis Derjenigen, welche zum Freikauf des Sklaven Antonio Narro beigetragen haben:
Friedrich Brustlein – 80 milréis |
Sociedade ginástica – “Turnverein” Joinville – 26 milréis
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Loja Amizade ao Cruzeiro do Sul – Johannisfest - maçonaria – Freimauerloge Jlle – 30 milréis
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H.B.J. - 1 milr
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Gebrüder Kühne – 2 milréis
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Jacob Richlin – 5 mil
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Dr. Wiegand Engelke – 2 mil
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Franz Spitzner – 500 rs.
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Otto Koch – 1 mil
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Antonio Joaquim Torres – 500 réis
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Wilhelm Fettbach – 500 rs.
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Anônimo (ungenannter) – 500 rs.
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Franz Stamm – 500 rs.
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Julius Teubert – 1 mil
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Ferdinand Trinks – 2 mil
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Joachin Poschaan – 3 mil
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Carl Loewe - 2 mil
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Andreas Beck – 2 mil
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A. Reu – 1 mil
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Carl Molitor – 5 mil
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Madamme de Drusina (teacher, school owner) – 1 mil
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Joseph Berenstein – 320 rs.
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Padre Carlos Boegershausen – 5 mil
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Anonimo – 2 mil
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Heinrich J.Herbst – 1 mil
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Viúva Margaretha Schneider – 500 rs.
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Anonimo – 2 mil
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N.N. – 500 rs.
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Wilhelm Ebert – 500 rs.
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Ludolph .Schulz – 5 mil
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Rudolh A. Schmalz – 2 mil
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E.S. – 1 mil
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Moritz Henke – 500 rs.
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N.N. – 1 mil
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August Hoffmann – 2 mil
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Hermann A. Lepper – 10 mil Heirich Lepper – 2 mil |
Wilhelm Lepper – 1 mil
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Ferdinand Lepper – 500 rs.
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N.N. – 2 mil
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Jürgen Jürgensen – 3 mil
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N. – 2 mil
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Anonimo – 1 mil
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Wendland – 1 mil
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Heinrich Stöterau – 1 mil
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Catharina Richter – 500 rs.
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Rudolf Müller – 1 mil
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Friedric Lange – 1 mil
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D. von Lasperg – 5 mil
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Ludwig von Lasperg – 5 mil
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August Dietrich – 2 mil
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August Dietrich – 2 mil
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August Dietrich – 2 mil
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F.H. – 2 mil
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M.B. – 2 mil
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August Urban – 2 mil
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Ulrich Conrad – 500 rs
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Gottlieb Schneider – 500 rs.
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Carl Eick – 500 rs.
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Julius Korth – 1 mil
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A.R. – 2 mil
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J.J. – 500 rs.
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G. F. G. Hasse – 20 mil
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Etienne Douat - 10 mil
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Carl Kumlehn – 2 mil
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Hugo Delitsch )– 3 mil
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N.N. – 1 mil
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N.N. – 1 mil
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N.N.- 1 mil
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Fischer – 1 mil
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K. Bürcke - 1 mil
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Margareth Jahn – 1 mil
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Johann Colin – 1 mil
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W.K. – 500 réis
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Wilhelm Berner - 2 mil
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Otto Pfützenreuter – 1 mil
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H.S. – 500 rs.
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H.S. – 500 rs.
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Daniel Schwochow – 500 rs.
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Carl Grünsch – 300 rs.
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N.N. – 2 mil
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August Frehse – 2 |
Franz Stolle (Stoll) – 500 rs.
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Heinrich Jürgens – 1 mil
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Carl Etzold – 2 mil
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Carl Friedrich Jahn – 500 rs |
N.N. – 1 mil
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Friedrich Schmidt – 1 mil
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Max Anton – 1 mil
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O.D.(Ottokar Dörffel) – 4 mil
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Theodoro Leipnitz – 1 mil
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Friedrich Müller – 1 mil
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M.Borkowsky – 1 mil
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Friedrich Schmidt – 500 rs |
Benno v. Frankenberg-Ludwigsdorf – 500 rs.
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Friedrich Timm – 1 mil
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Hermann St. – 1 mil
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Wilhelm Ritzmann – 500 rs.
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Ungenannter -500 rs.
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Joseph Ebert – 1 mil
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A.Steudel – 1 mil
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F.Hagemann – 1 mil
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F. Hille – 200 rs |
A.K. – 2 mil
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Sinke & Irmão – 5 mil
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Frederico Ebert – 500 rs |
Isaak Müller – 1 mil
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Isaak Müller – 1 mil
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seu filho (Müller) – 500 rs.
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Josef Stein – 500 rs.
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Total - 282$829 Rs.
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A Libertacao do Negro Narro, o Samaritano dos doentes da Epidemia da Fibre-Amarela em Sao Francisco do Sul, foi concedida e ele se glorifica juntamente com sua Liberdade.
Gelbfiber
Das gelbe Fieber scheint jetzt nach übereinstimmenden offiziellen und Privatnachrichten in s. Francisco erloschen zu sein. Das letzte Opfer der Epidemie ist der auch in weiten Kreisen bekannte Hr. Eustachio, Direktor des Musikkorps in S. Francisco, welcher, nachdem er schon rekonvalesziert war, in Folge eines Rückfalls in seinen besten Jahren dem Fieber erliegen musste. Der Verstorbene hinterlässt eine zahlreiche Familie in bedrängten Verhältnissen.
Die Quarantäne und die Verkehrssperrung zwischen hier (Joinville) und S. Francisco wird noch aufrecht erhalten und können wir dieser Maßregel der Sanitätskommission nut unseren vollen Beifall zollen. Vorsicht hat noch nie gereut und haben wir jetzt seit Monaten die Unbequemlichkeiten der Quarantäne ertragen, so können wir auch noch einige Tage länger uns dieselben gefallen lassen, bis die Gefahr vor Ansteckung vorüber ist. Freilich denken nicht alle so wie wir. Zwei Vergnügungsreisende aus S. Francisco wollten die Feiertage in Joinville zubringen; sie verschafften sich von der Kommission die Erlaubnis den Eudatoa???? aufwärts nach Sao Bento reisen zu dürfen. Von dort nach drei tagen zurückkehrend, wollten sie nun ohne weiteres in Joinville hinein, fanden aber, am Fuße der Serra angekommen, die schriftliche Order, vor dem 30. April nicht das Weichbild der Stadt zu betreten. Dieser Befehl machte einen gewaltigen Querstrich durch das Vergnügungsprogramm der Reisenden. Kurz entschlossen, legten sie die Order beiseite und begaben sich nach Joinville, woselbst sie sich gemütlich im Hotel niederließen. Aber die Strafe folgte auf dem Fuße – denn sofort wurden diese Herren von der Munizipalkammer wegen Ungehorsam gegen eine Bestimmung der Sanitätskommission, jeder in eine Multa von 30 Milreas, gemäß der Posturen verdonnert. Nun schreien die armen Menschen Zeter und Mord über Willkürlichkeiten der Sanitätskommission, über ungerechte Akte der Munizipalkammer von Joinville, die erst kürzlich einem Prozess wegen Amts- Überschreitung mit genauer Not entgangen sei, über die Arroganz der hiesigen Deutschen, welche einen Staat im Staate bilden wollen u.s.w. Möchten die Herren doch bedenken, dass sie sich durch solche Wutausbrüche nur lächerlich machen. Vor dem Gesetze ist jeder gleich. Dies ist ein Grundsatz, dessen Konsequenzen sich auch die beiden Reisenden schwerlich entziehen können.
Vorgenannte Berichte sind Ausschnitte des Artigo Jornal „“Gazeta De Joinville Nr. 28/1879““, sowie der Artigo-Jornal Kolonie Zeitung Nr. 18/1879; Nr.11/1879; Nr. 18/1978 aus dem Bestand des Archivo Historico Joinville.
Os relatórios mencionados são trechos da "Gazeta de Joinville n º 28/1879" Jornal, da colônia Artigo dos jornais No. 18/1879; Nr.11/1879, n º 18/1978 esres encomtrados no Archivo Histórico de Joinville.
Noticias Locaes.
Joinville.Subsripcao. Nossos leitores se lembrarao dos actos de abnegecao e de coragem pratica dos pelo escravo Narro n aultima epidemia de febre amarela, de que foi flagellada no ano passado a nossa vizinha, a cidade de Sao Francisco. Com grande prazer registramos aqui que brevemente sera entregue a libertade deste homem de cor preta e de coracao magnonimo e de sentimentos verdadeiramente christaos e assim colhera os frutos bem merecidos de seu procedimento caridoso e nobre ao mesmo tempo. Informan-nos que o producto da subscipcao promovida para este fim nesta cidade e na S. Francisco monte ja em Rs. 600$000. Deparamos ao escrever este com uma noticia no Conservador do Desterro, que a Exma. Exposa do Sr. Polydoro Olivo de Sao Thiago abrui tambem na capital da provincia uma subcripcao para o mesmo fim, de maneira, que em poucos dias deve entrar no gozo de sua liberdade individual este homem de bem. Gracas sejam tributadas as almas caritativas que tomarao parte em tao nobre tarifa.
Die Befreiung des Schwarzen Narro, des barmherzigen Samariters während der Gelbenfieber-Epidemie in S. Francisco, auf dem Wege der Subskription, ist gelungen und erfreut sich derselbe jetzt des Besitzes eines der edelsten Güter der Menschheit – Der Freiheit.
Hoch interessant ist ein Artikel der AN von 1997, der darauf hinweist, dass es zwei Siedlungen gab:
„Bucarein (Schrödersort?) und Joinville“.
(http://www1.an.com.br/jville97/ville4.htm)
Hier ein Asschnitt:
Do Catarina, das navegações no Cachoeira, do escafandro, do mar, Ferreira jamais vai esquecer. Nem quando mexe com seus papéis na imobiliária que comanda, no centro da cidade, consegue dissipar totalmente da memória os tempos de timão. Afinal, dominar uma embarcação de 45 metros de comprimento, 3,6 de calado e com capacidade de 50 toneladas como era o Catarina não era para qualquer um. Além disso, o capitão Ferreira tinha domínio de uma das principais virtudes do Catarina: o barco guardava 150 toneladas de água que eram liberadas para que o barco conseguisse sair do porto do Bucarein. "Essa época foi muito melhor para Joinville. Houve um surto de desenvolvimento que só foi interrompido quando os políticos decidiram fechar o porto de Joinville e Bucarein", reclama o velho marinheiro, enquanto observa as águas hoje paradas e poluídas do rio Cachoeira.